12.01.21

PRESSEINFORMATION 01/2021

Strategie für den europäischen Zahlungsverkehr

Die EU möchte mit einer neuen Strategie den europäischen Zahlungsverkehr stärken. Die Maßnahmen sind eine Reaktion auf neue Innovationen und die Fragmentierung des Zahlungsverkehrs in den unterschiedlichen Ländern der EU.

Am 24. September 2020 hat die EU-Kommission ihre Strategie für den Massenzahlungsverkehr in der EU veröffentlicht. Ziel ist es, einen einheitlichen, kohärenten und übergreifenden politischen Rahmen zu entwickeln, um Inkonsistenzen und eine weitere Fragmentierung der Zahlungsmärkte in Europa zu vermeiden. Das Centres for European Policy Network beurteilt die EU-Strategie in einem cepInput und geht auf die aktuelle Lage in Deutschland, Frankreich und Italien ein. Der cepInput beleuchtet die Herausforderungen, vor denen die europäischen Zahlungsmärkte stehen.

Nach Meinung des Centres for European Policy Network sollte die EU-Kommission marktneutral handeln. Sie sollte wettbewerbswidriges Verhalten sanktionieren und ein wettbewerbsfreundliches regulatorisches Umfeld schaffen, z.B. im Bereich der Kundenauthentifizierung und durch PSD2-Zugangsrechte (Payment Services Directive) auf Basis von Marktbeherrschung. Es gibt keinen Grund für die Einführung einer gesetzlichen Verpflichtung für Zahlungsdienstleister, Zahlungen in Echtzeit anzubieten. Stattdessen sollte die bestehende Ausnahmeregelung für das System von Echtzeitzahlungen verlängert werden, um eine marktgetriebene Anpassung zu ermöglichen.

Hintergrund

Der europäische Zahlungsverkehrssektor ist mit einer Reihe von Trends und digitalen Innovationen konfrontiert. Angesichts seiner Fragmentierung stellt dies eine ernsthafte und strategische Herausforderung für den europäischen Finanzsektor dar. Erhebliche Unterschiede im Zahlungsverhalten in Italien, Deutschland und Frankreich erschweren die Etablierung einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Zahlungslösung.

cepInput: Strategie für den Zahlungsverkehr