Renovierungswelle (cepAnalyse COM2020_662)

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Die Europäische Union will den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 im Vergleich zu 1990 mehr als halbieren, bis 2050 sogar auf null senken. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, soll sich die Zahl der energetischen Gebäudesanierungen bis 2030 mindestens verdoppeln. „Auf teure Subventionen und kleinteilige ordnungspolitische Einzelmaßnahmen sollte zugunsten eines Emissionshandelssystems als Hauptinstrument verzichtet werden“, fordert Martin Menner vom Centrum für Europäische Politik (cep).

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Der Experte der Freiburger Denkfabrik hält eine Anwendung eines Emissionshandelssystems (EHS) auf den Gebäudesektor innerhalb der gesamten EU für sinnvoll. „Die Klimaziele der EU können am effektivsten und am effizientesten durch ein Emissionshandelssystem erreicht werden. Dies gilt grundsätzlich auch für den Gebäudesektor“, sagt Menner, der die sogenannte Renovierungswelle für energetische Gebäudesanierungen für das cep analysiert hat.

Menner fordert, dass ein Großteil der EHS-Einnahmen an die Bevölkerung zurückfließt und neben Mietern auch Vermieter berücksichtigt werden. „Insgesamt muss für Mietwohnungen ein EHS mit einer Regelung flankiert werden, die Heizkostenersparnisse mindestens zum Teil beim Vermieter verbleiben lässt, um ihm den nötigen Anreiz für Renovierungsinvestitionen zu geben“, sagt Menner. Ein extra Emissionshandelssystem für Gebäude in der EU – ähnlich wie das nationale EHS in Deutschland – schütze im EU-Emissionshandel erfasste Industrien, die von der Abwanderung bedroht sind, vor Belastungen durch zusätzlich steigende Zertifikatspreise.