19.07.17

Zerbricht die EU am Brexit?

Die Folgen des Austritts der Briten für Wirtschaft und Politik der EU, speziell aber in Deutschland diskutierten in Freiburg Alexander Graf Lambsdorff, Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Dr. Bert Van Roosebeke vom cep.

„Es wird eine Schlammschlacht, aber wir werden einen Kompromiss bekommen.“ Diese Einschätzung von Bert Van Roosebeke zu den Brexitverhandlungen teilte in der gemeinsamen Veranstaltung von Freiburger Wirtschaftsjunioren und dem cep auch Alexander Graf Lambsdorff. Angesicht von Spekulationen darüber, ob die Briten nicht vielleicht noch einmal ihre Austrittsabsichten überdenken könnten, zeigte sich der FDP-Politiker überzeugt davon, dass es „2019 einen formellen Austritt“ des Vereinigten Königreiches aus der EU geben werde. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Austritt im Frühjahr 2019 nicht vollzogen wird“, so Lambsdorff.

Gefragt, wie die künftigen Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und den EU-Mitgliedsstaaten aussehen werden, erklärte er: „Ich finde den Ansatz BETIP (British European Trade and Investment Partnership) interessant. Aber so etwas auszuhandeln dauert Jahre.“ Davon war auch Van Roosebeke überzeugt, der ergänzte: „Es gibt viele Mitgliedstaaten in der EU, die ein elementares Interesse daran haben, mit Großbritannien Handel zu führen.“ Allerdings waren sich beide Diskutanten der von Ronny Bürckholdt moderierten Runde auch einig darin, dass es Jahre dauern werde, nach dem Austritt die künftigen Handelsbeziehungen zwischen der EU und Großbritannien vertraglich festzulegen, weshalb dem formellen Austritt 2019 eine mehrjährige Übergangsphase folgen werde.

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