08.07.20

Starker Wirtschaftseinbruch in EU wegen COVID-19

Die Sommerprognose der EU-Kommission stellt einen stärkeren Corona-bedingten Einbruch des europäischen Wirtschaftswachstums in Aussicht als noch im Frühjahr. Die Prognosen für einzelne Länder unterscheiden sich dabei stark.

Die europaweiten Lockerungsmaßnahmen nach dem großen Lockdown griffen langsamer als von den EU-Experten zunächst erwartet. Daher korrigiert der jährliche "Summer Economic Forecast" der EU die Wirtschaftszahlen für dieses und nächstes Jahr deutlich nach unten. Statt wie noch im Frühjahr erwartet um 7,4% soll nun das BIP in allen EU-Ländern voraussichtlich um 8,3% schrumpfen. Für 2021 ist dann wieder ein Wachstum um 5,8 Prozent vorgesehen. Im Frühjahr ging die Kommission noch von 6,1% aus.

Italien steht mit einem prognostizierten Wirtschaftseinbruch von 11,2% (Frühjahr: 9.5%) an der Spitze der besonders stark betroffenen Länder, gefolgt von Spanien mit 10,9% (Frühjahr: 9,4%) und Frankreich mit 10,6 % (Frühjahr: 8,2%). Für Deutschland korrigiert die Kommission ihre Prognose minimal nach oben (-6,3% vs. -6,5% im Frühjahr). Am anderen Ende der Skala steht Polen, dessen Wirtschaft mit einem erwarteten Minus von 4,6 Prozent derzeit am besten von allen europäischen Ländern durch die Krise zu kommen scheint.

Die Prognosen basieren auf der Annahme, dass Europa von einer weiteren Corona-Infektionswelle verschont bleibt. Auch das bislang ungeklärte zukünftige Verhältnis von EU und UK kann die wirtschaftlichen Aussichten noch stark beeinflussen.

Summer Economic Forecast der EU-Kommission

Infografik prognostizierte EU-BIP-Entwicklung