07.12.15

Schelling: Sprechen über Schuldenerleichterungen für Griechenland

Einen nominalen Haircut wird es für Griechenland aber nicht geben, erklärt Österreichs Finanzminister im Interview mit der Stuttgarter Zeitung

Die Euro-Staaten werden mit Griechenland in den nächsten Wochen über Details von Schuldenerleichterungen für das hochverschuldete Land reden, hat der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung angekündigt. „Es gilt, was im Sommer vereinbart wurde: Es wird keinen nominellen Haircut geben“, erläuterte Schelling. „Was wir anbieten können sind längere Schuldenrückzahlungszeiten, deren späterer Beginn und eine Zinsanpassung.“

„Ein Schuldenschnitt ist notwendig“, meint auch cep-Ökonom Matthias Kullas. Er dürfe allerdings erst erfolgen, wenn Griechenland den Großteil der Reformen umgesetzt habe, so der Experte. „Für die Belastung der Gläubiger macht es dabei keinen Unterschied, ob Griechenland längere Laufzeiten und niedrigere Zinsen gewährt werden oder ob das Land einen nominalen Haircut in entsprechender Höhe erhält“, erklärt Kullas. „Empirische Untersuchungen zeigen das – bei gleicher realer Entlastung des Schuldners – ein nominaler Haircut besser wirkt.“