19.10.15

Führende Vertreter von EU, IWF, EZB und ESM reisen am Dienstag nach Athen

Vertreter der internationalen Geldgeber Griechenlands wollen sich ein Bild von der Umsetzung der vereinbarten Reformen machen

Führende Vertreter der EU-Kommission, des IWF, der EZB und des permanenten europäischen Rettungsschirms ESM wollen nach Angaben der griechischen Regierung am Dienstag nach Athen reisen, um sich über die Umsetzung der vereinbarten Reformen zu informieren. Das griechische Parlament hat am Wochenende ein umfassendes Reformpaket beschlossen. Eine positive Beurteilung der Vertreter der internationalen Geldgeber ist eine Voraussetzung für den Beginn von Verhandlungen über Schuldenerleichterungen für Griechenland.

„Ein Schuldenschnitt ist notwendig“, meint cep-Ökonom Matthias Kullas. Er dürfe allerdings erst erfolgen, wenn Griechenland den Großteil der Reformen umgesetzt habe, so der Experte. „Für die Belastung der Gläubiger macht es dabei keinen Unterschied, ob Griechenland längere Laufzeiten und niedrigere Zinsen gewährt werden oder ob das Land einen nominalen Haircut in entsprechender Höhe erhält“, erklärt Kullas. „Empirische Untersuchungen zeigen das – bei gleicher realer Entlastung des Schuldners – ein nominaler Haircut besser wirkt.“