EU-Kommission will sektorspezifische Standards zur Nachhaltigkeits-Berichterstattung verschieben

In der CSRD ist festgelegt, dass die EU-Kommission, unter Berücksichtigung von Vorarbeiten der Europäischen Beratungsgruppe für Rechnungslegung (EFRAG), mehrere delegierte Rechtsakte erlassen muss, um den Inhalt und die Struktur der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu konkretisieren.

Einen ersten Satz an branchenunabhängigen Berichtsstandards hat die Kommission am 31. Juli 2023 vorgelegt Den delegierten Rechtsakt zu diesen Standards hat sie dem Europäischen Parlament laut EU-Kommissarin McGuinness am 21. August 2023 zur Prüfung vorgelegt. Das Parlament und auch der Rat haben nun noch knapp vier Monate Zeit, ihn detailliert zu prüfen und ihn ggf. abzulehnen.

Die CSRD sieht nun eigentlich vor, dass die Kommission bis zum 30. Juni 2024 ein zweites Paket von Berichtsstandards annehmen muss. Insbesondere sollten hier noch weitere sektorspezifische Berichtsanforderungen festgelegt werden, vordergründig für all jene Sektoren, die hohen Nachhaltigkeitsrisiken ausgesetzt sind (z.B. Bergbau, Energieversorgung, Verkehr).

Nun kündigte Kommissarin Mc Guinness heute im Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments an, die Vorlage der sektorspezifischen Berichtsstandards verschieben zu wollen. Die Kommission will demnach vorschlagen, dass die Vorlage der Berichtsstandards erst 2026 erfolgen muss. Das soll den unter die CSRD fallenden Unternehmen ermöglichen, sich zunächst auf die Anwendung der branchenunabhängigen Standards konzentrieren zu können.

Nun wird gespannt zu sehen sein, wann die Kommission ihre Vorschläge vorlegen wird. Vielleicht gibt es ja bereits kommende Woche im Rahmen der Rede zur Lage der Nation durch EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen erste Hinweise.

Ansprechpartner

Philipp Eckhardt, Fachbereich Finanzmärkte, eckhardt(at)cep.eu