26.10.17

PRESSESTATEMENT 92/2017

Staatsanleihenkäufe der EZB

Zur heutigen Entscheidung der EZB, ab Januar 2018 nur noch für 30 Mrd. € monatlich Wertpapiere zu erwerben, erklärt Prof. Lüder Gerken vom Centrum für Europäische Politik (cep):

Die Reduzierung der EZB-Ankäufe ist ein richtiger Schritt, es müssen aber bald weitere folgen. Die Staatsanleihenkäufe durch die EZB müssen so rasch wie möglich beendet werden. Nicht nur lässt sich das Ankaufprogramm nicht überzeugend mit dem Inflationsziel begründen. Auch hat sich die EZB mit ihren Ankäufen in eine Sackgasse manövriert: Sie kauft den Eurostaaten – allen voran Italien – durch die Dauerniedrigzinsen Zeit und fiskalpolitischen Spielraum, welchen die Staaten dankend in Anspruch nehmen, ohne die dringend notwendigen Strukturreformen durchzuführen. Damit werden sie aber umso abhängiger von dauerhaft niedrigen Zinsen. Dieser Teufelskreis muss schnellstmöglich durchbrochen werden.