05.12.16

PRESSESTATEMENT 121/ 2016

Italien nach Referendum: Euro in Gefahr

cep-Vorstand Prof. Lüder Gerken: "Das NEIN zu Verfassungsreformen ist eine Ohrfeige für jene, die an die Reformbereitschaft Italiens geglaubt hatten."

Die Mehrheit der Bevölkerung verweigert sich notwendigen Reformen. So kann nicht nur der riesige Schuldenberg von mehr als zwei Billionen Euro in absehbarer Zeit nicht abgebaut werden, sondern auch die von Ex-Premier Renzi bereits eingeleiten Arbeitsmarktreformen drohen im Ansatz zu ersticken.

Ein reformunfähiges Italien aber droht die gesamte Euro-Zone in einen Sog zu ziehen. Italien hat nach wie vor erhebliche strukturelle Probleme und kann mittelfristig nur in der Eurozone bleiben, wenn die notwendigen Reformen umgesetzt werden. Reformen, die dazu beitragen müssen, als Standort attraktiver zu werden, die Lohnstückkosten, die seit Jahren steigen, deutlich zu senken, die sinkende Binnennachfrage zu steigern und das Bankenproblem anzugehen. Denn noch in dieser Woche wird die älteste Bank Italiens, Monte die Paschi, 5 Mrd. Euro am Markt bewegen müssen, um weiterarbeiten zu können.

 

Italien steht nach dem Referendum vor einem Scherbenhaufen und Europa ist zum Zusehen verurteilt.