05.11.19

PRESSEINFORMATION 92/2019

Wege aus der italienischen Krise

In einem Input hat das cep Wege zu Wirtschaftswachstum und Schuldenabbau Italiens aufgezeigt.

Die Zukunft der Eurozone hängt entscheidend davon ab, ob der italienische Staat seine Schuldenquote senken kann. Hierfür reicht es aus, dass das BIP-Wachstum das Wachstum der öffentlichen Schulden übersteigt. Allerdings ist das italienische BIP-Wachstum seit Jahren niedrig. Das cep zeigt auf, was die Ursachen des niedrigen BIP-Wachstums sind, und listet in seinem Input neben der Empfehlungen, die von früheren Regierungen angestrebten Arbeitsmarktreformen wieder aufzugreifen, drei weitere auf:

Empfehlung 1: Voraussetzung für höhere BIP-Wachstumsraten ist eine Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Wirtschaft. Hierzu benötigt es insbesondere Maßnahmen zur Steigerung der totalen Faktorproduktivität, etwa eine Verbesserung der Innovationskraft und höhere Investitionen in Humankapital. Der Abbau von Bürokratie und Ineffizienz im öffentlichen Sektor würde sich ebenfalls positiv auf das BIP-Wachstum auswirken.

Empfehlung 2: Da eine Zunahme der Investitionen die Arbeitsproduktivität erhöhen und so die Wettbewerbsfähigkeit verbessern kann, sollte die italienische Regierung die notwendigen Rahmenbedingungen für höhere Investitionen schaffen. Da die Nettoinvestitionen seit 2018 ausschließlich aufgrund privater Investitionen zunehmen, sollte sie die öffentlichen Investitionen erhöhen. Im Gegenzug sollten die öffentlichen Konsumausgaben gesenkt werden. Insbesondere sollten die Rahmenbedingungen für Innovationen verbessert und Bildung unterstützt werden.

Empfehlung 3: Um die Arbeitsproduktivität zu steigern und Anreize für private Investitionen zu schaffen, sollte die italienische Regierung die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln verbessern. So sollte insbesondere Bürokratie abgebaut werden, um die Effizienz der öffentlichen Verwaltung zu erhöhen.

Darüber hinaus sollte in Italien die Breitband-Internetabdeckung ausgebaut werden, da sie deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegt.