07.11.22

Presseinformation 76/2022

Energiepreiskrise: UniCredit-Vorstandschef Padoan warnt vor sozialen Tumulten

Rom/Berlin. Der Vorstandsvorsitzende der italienischen Großbank UniCredit, Pier Carlo Padoan, rechnet für den kommenden Winter mit massiven sozialen Unruhen innerhalb der EU. „Sobald es sehr kalt wird, gibt es selbstverständlich das Potenzial für soziale Tumulte, die sogar gerechtfertigt sind. Deshalb müssen wir diesen Unruhen vorbeugen, indem wir die schwächsten Bevölkerungsteile schützen“, sagte der frühere italienische Finanzminister dem Centrum für Europäische Politik (cep).

Padoan sieht Zutaten für eine galoppierende Inflation, die „sehr, sehr, sehr gefährlich“ werden könnte. „Eine solche Inflation haben wir in Europa seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen“, warnte der UniCredit-chef. Padoan erklärte, dass auch der Euro in Gefahr geraten könnte. „Die Erfahrung lehrt, dass eine Inflation ab 20 Prozent das Ende jeder Währung bedeutet.“ Die Lage sei „explosiv“.

UniCredit-Chef Padoan äußerte seine Besorgnis anlässlich der Vorstellung der neuen cep-Website „Common Ground of Europe“ (commongroundeurope.eu), die an diesem Montag offiziell startet. Mit der neuen Website will die Denkfabrik mit ihren Instituten in Berlin, Freiburg, Rom und Paris ein digitales Schaufenster nach Europa bieten. Zusammen mit Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft will das cep zusammentragen, was Europa ausmacht – seine Werte, Stärken und Erfolge, aber auch Risiken und Gefahren.

Die Website bietet Interviews, Essays, Analysen und andere lesens-, sehens- und hörenswerte Beiträge. Den Anfang machen neben Padoan unter anderem EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni und FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.