02.05.18

PRESSEINFORMATION 38/2018

EU-Pläne für Plastikrecycling

Die EU-Kommission hat eine Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft vorgelegt.

Nach den Vorstellungen der EU-Kommission sollen mehr Kunststoffabfälle recycelt werden. Außerdem sollen diese durch eine ordnungsgemäße Entsorgung nicht mehr in die Meere gelangen können.

Aus Sicht des cep würden EU-einheitliche Standards das Handeln mit recycelten Kunststoffprodukten im Binnenmarkt auf jeden Fall erleichtern. Auch können die geplanten EU-einheitlichen Definitionen für „biologisch abbaubare Kunststoffe“ und „kompostierbare Kunststoffe“ den Verbrauchern helfen, Produkte oder Verpackungen ordnungsgemäß zu entsorgen.

Das cep gibt allerdings zu bedenken, dass Ökodesign-Vorgaben erheblich in die produktgestalterische Freiheit der Unternehmen eingreifen. Auch können sich Regelungen, die Unternehmen vorschreiben, eine bestimmte Menge an recyceltem Kunststoff nachzufragen, negativ auf die Qualität von Kunststoffprodukten und -verpackungen auswirken.

Hintergrund und Ziele

In der EU entstehen – mit steigender Tendenz – jährlich 25,8 Mio. t Kunststoffabfälle. Hiervon werden 39% verbrannt, 31% deponiert und 30% für das Recycling gesammelt. Die für das Recycling gesammelten Kunststoffabfälle werden zu ca. 50% in Drittstaaten mit oft geringen Umweltstandards exportiert, ca. 85% hiervon bislang nach China. China hatte jedoch Ende 2017 den Import von Kunststoffabfällen verboten.

Das in der Kunststoff-Strategie vorgeschlagene „Bündel ehrgeiziger Maßnahmen der EU“ dient der Schaffung einer „kreislauforientierten Kunststoffwirtschaft“, in der während des gesamten „Lebenszyklus“ von Produkten – Gestaltung, Herstellung, Nutzung, Entsorgung – Ressourcen geschont, Stoffe möglichst lange genutzt und im Wirtschaftskreislauf verbleiben sowie Abfälle vermieden werden. Die Kunststoff-Strategie soll sowohl dazu beitragen, dass künftig weniger Kunststoffabfälle in die Umwelt – insbesondere die Meere – gelangen, aber auch dazu die Abhängigkeit der EU von Erdölimporten zu verringern.

Darüber hinaus will die EU-Kommission erreichen, dass in der EU bis 2030 alle in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen wiederverwendet oder kosteneffizient recycelt werden können. Dazu sollen u.a. „besonders nachhaltige“ Produktgestaltungen durch finanzielle Anreize „honoriert“ werden, die Verpackungs-Richtlinie geändert und die Festlegung eines Recyclingziels für Kunststoffverpackungen geprüft werden.

Öffnet externen Link in neuem FenstercepAnalyse Strategie für Kunststoffe