17.03.20

PRESSEINFORMATION 20/2020

cepDefault-Index zur Kreditfähigkeit Frankreichs

Seit 2015 hat Frankreich zahlreiche Reformen durchgeführt. Deren Auswirkungen auf die Entwicklung der Standortattraktivität und Kreditfähigkeit des Landes beleuchtet der aktuelle cepDefault-Index.

Der aktuelle cepDefault-Index zeigt für Frankreich nach wie vor eine unbestimmte Entwicklung der Kreditfähigkeit. Wie sich diese in Zeiten von Corona weiterentwickelt, vermag niemand verlässlich zu sagen. Ohne Schaden wird die gesamte europäische Wirtschaft nicht bleiben, soviel lässt sich mit einiger Sicherheit feststellen. Zumindest aber zeigen die Zahlen unseres Default-Indexes für Frankreich, dass die seit 2016 deutlich gestiegenen kapazitätssteigernden Investitionen sowie das seit 2015 geringe Gesamtwirtschaftliche Finanzierungdefizit ein starkes Indiz für eine steigende Standortattraktivität Frankreichs sind. Dazu haben auch die zahlreichen Reformen der vergangenen Jahre beigetragen. Die wichtigsten Reformen werden im cepDefault-Index kurz dargestellt.

Die unbestimmte Entwicklung der französischen Kreditfähigkeit seit 2007 ist darauf zurückzuführen, dass das Land ein Gesamtwirtschaftliches Finanzierungsdefizit aufweist, d.h. per saldo Kapital aus dem Ausland importiert.

Hintergrund

Der cepDefault-Index misst, wie sich die Kreditfähigkeit einer Volkswirtschaft insgesamt – also nicht nur die des Staates entwickelt. Er berücksichtigt neben dem Staat auch das Kreditverhalten der Finanzwirtschaft, Unternehmen und Konsumenten. Der Index setzt am Niveau der kapazitätssteigernden Investitionen (Ik) einer Periode und am Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungssaldo (GFS) an. Der Index wird aus der Summe von Ik und GFS gebildet; beide Größen werden in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gemessen: cepDefault-Index = Ik + GFS.

Zu den kapazitätssteigernden Investitionen zählen die Nettowerte (nach Abschreibungen) der Anlageinvestitionen der Unternehmen sowie der öffentlichen Hand. Der Gesamtwirtschaftliche Finanzierungssaldo bildet den Auslandskreditbedarf einer Volkswirtschaft ab.