24.10.16

PRESSEINFORMATION 107/2016

Weniger Emissionen im Verkehr

Mit einer Strategie für emissionsarme Mobilität will die EU-Kommission dazu beitragen, die verkehrsbedingten Emissionen von CO2 und Luftschadstoffen zu reduzieren

Die Vorschläge für eine emissionsarme Mobilität sind überwiegend ungeeignet, verkehrsbedingte Emissionen „kosteneffizient und unter Wahrung der Technologieneutralität“ zu senken. Zu diesem Ergebnis kommen die cep-Verkehrsexperten Martin Menner und Götz Reichert in ihrer Analyse der Vorschläge. „Bei aller Notwendigkeit der Reduktion verkehrsbedingter Emissionen von CO2 und Luftschadstoffen stößt eine Verschärfung der CO2-Grenzwerte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge rasch an technische Grenzen und erzeugt hohe Vermeidungskosten. CO2-Normen für schwere Nutzfahrzeuge sollten – wenn überhaupt – für das gesamte Fahrzeug gelten“, erklären Menner und Reichert und regen an, den gesamten Verkehrssektor in den CO2-Emissionshandel einzubeziehen. Denn dieser ermögliche eine effektive und kosteneffiziente CO2-Vermeidung und beziehe den gesamten Fahrzeugbestand in die CO2-Reduzierung ein. Vor allem verhindere man damit, dass technische CO2-Einsparungen durch den „Rebound-Effekt“, d. h. eine größere Anzahl der gefahrenen Kilometer, wieder zunichte gemacht werden.

 

Hintergrund:

 

Der Verkehr in der EU verursacht fast ein Viertel der CO2-Emissionen und ist Hauptursache für die Luftverschmutzung in den Städten. Die EU-Kommission will nun, dass im Verkehr die klimaschädlichen CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens 60% gegenüber 1990 sinken und „eine klare Tendenz Richtung null“ aufweisen („Dekarbonisierung“) sowie gesundheitsschädliche Luftschadstoffemissionen – z.B. Stickoxide, Feinstaub – „drastisch und unverzüglich“ reduziert werden. Die Kommission will dafür „emissionsarme Mobilität“ „kosteneffizient und unter Wahrung von Technologieneutralität“ erreichen. Dafür hat sie in einem Aktionsplan mögliche Maßnahmen legislativer und nichtlegislativer Art für die unterschiedlichen Verkehrsträger – Straße, Schiene, Luft, Binnen- und Seeschifffahrt – vorgeschlagen. Der Schwerpunkt dieser Maßnahmen liegt auf dem Straßenverkehr als Hauptverursacher von CO2-Emissionen und Luftschadstoffemissionen. Die Kommission erwartet durch Investitionen in diesem Bereich auch positive Beschäftigungs- und Wachstumseffekte.

 

cepAnalyse Emissionsarme Mobilität