Die digitale Wünschelrute: Wie KI zu einer resilienteren Rohstoffversorgung beiträgt (cepInput)

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Die sichere Versorgung mit seltenen Metallen wie Lithium und Kobalt ist für Europas Transformation in eine digitale und nachhaltige Wirtschaft unerlässlich. Bislang sind Informationen über Rohstoffvorkommen lückenhaft und zufallsgetrieben. Auf hundert Suchen kommt im Schnitt allenfalls ein Treffer. Das Centrum für Europäische Politik (cep) rät deshalb zum Einsatz künstlicher Intelligenz (KI). Diese erhöhe ersten Praxistests zufolge die Trefferquote um etwa den Faktor 25 und mache Europa unabhängiger von Drittstaaten.

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„Die Europäische Union sollte den Einsatz von KI für die Erkundung neuer Rohstoffvorkommen und bei der Vergabe von Explorations- und Abbaulizenzen massiv fördern“, fordert cep-Digitalexperte Anselm Küsters, der die Studie mit cep-Ökonom André Wolf verfasst hat. Es müsse aber sichergestellt werden, dass die Systeme mit hochwertigen Daten gefüttert würden und die Endkontrolle durch Menschen erfolge, erklärt Küsters. Der Einsatz von KI könnte auch dazu beitragen, die langfristige Entstehung außereuropäischer Monopole in diesem Segment zu verhindern. Die cep-Forscher richten ihre Empfehlungen an die Kommission, die zeitnah den sogenannten Critical Raw Materials Act vorstellen will.

Laut Wolf erhöht der Einsatz von KI sowohl die Kosteneffizienz als auch die Suchgeschwindigkeit. „Die gesellschaftlichen Folgekosten des Bergbaus können deutlich gesenkt werden“, betont der cep-Experte, der speziell zu neuen Technologien forscht. Das EU-Gesetz müsse KI-basierte Erkundungstechnologien als wichtigen Baustein aufnehmen. Es sei außerdem wichtig, dass die Algorithmen Informationen über zu erwartende Umwelteffekte liefern. Zudem sollten sie mittelfristig auch für den Aufbau einer Recyclingwirtschaft für kritische Metalle in Europa nutzbar gemacht werden.