
Finanzmärkte
EU Anti-Money Laundering Reform
cepInput
„Die AMLA ist ein Game-Changer für die europäische Geldwäscheaufsicht. Aber nur wenn sie Doppelstrukturen vermeidet, digitale Innovationen nutzt und sektorspezifische Risiken ernst nimmt, kann sie das Vertrauen in die Märkte nachhaltig stärken“, betont Dr. Anastasia Kotowski, LL.M., cep-Expertin für Finanzmärkte.
Die zentrale Herausforderung liegt im Verhältnis zwischen Brüssel und den nationalen Aufsichten. Die AMLA soll eindeutige Zuständigkeiten mit den nationalen Behörden festlegen, damit keine Doppelarbeit entsteht. Gleichzeitig muss sie dafür sorgen, dass Informationen über Grenzen hinweg schneller fließen und gemeinsame Analysen nach klaren Standards ablaufen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Digitalisierung. AMLA muss Künstliche Intelligenz und moderne Datenanalysen nutzen, um Risiken frühzeitig zu erkennen. „Nur mit innovativen Methoden der Datenanalyse lassen sich neue Typologien von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung frühzeitig erkennen", erklärt Kotowski. Zugleich darf die Aufsicht nicht in der Bankenlogik verharren. Immobiliengeschäfte, Kryptowährungen und Crowdfunding sind längst Einfallstore für illegale Geldströme. Wer hier Bankenvorschriften kopiert, schafft nur Bürokratie statt wirksamer Kontrolle. Besonders im Bereich der Krypto-Assets braucht es klare Regeln nach dem Grundsatz: gleiches Risiko, gleiche Regulierung.
Kotowski warnt: „Jetzt entscheidet sich, ob die EU zum globalen Standardsetter in der Geldwäscheprävention wird. Dafür braucht es Innovationsbereitschaft, eine starke Aufsicht und Regeln, die in der Praxis funktionieren.“
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EU Anti-Money Laundering Reform (veröff. 23.09.2025) | 475 KB | Download | |
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