Eine Investitionsagenda 2030 für Deutschland und Europa
cepStudie

Innovation

Eine Investitionsagenda 2030 für Deutschland und Europa

Dr. Anastasia Kotowski, LL.M.
Dr. Anastasia Kotowski, LL.M.
Dr. Matthias Kullas
Dr. Matthias Kullas
Prof. Dr. Henning Vöpel
Prof. Dr. Henning Vöpel
Dr. André Wolf
Dr. André Wolf

Die Bundesregierung will mit neuen Schulden mehr investieren. Doch ohne strukturelle Reformen und private Finanzierungsanreize droht der geplante „Investitionsbooster“ zu verpuffen. Das Centrum für Europäische Politik (cep) legt in einer Studie eine Investitionsagenda 2030 vor – mit Fokus auf neue Infrastrukturen und Technologien, strukturelle Erneuerung und mehr marktwirtschaftliche Freiräume. 

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Deutschland und Europa sind auf zentrale Zukunftsaufgaben schlecht vorbereitet – von der digitalen Infrastruktur über klimafreundliche Energiesysteme bis hin zur Innovationsfähigkeit. Investitionen allein werden nicht ausreichen. Ohne eine wachstumspolitische Strategie bleiben viele Vorhaben Stückwerk. Wirkliche Wettbewerbsfähigkeit entsteht dort, wo Umsetzung funktioniert, Innovationsdynamik herrscht und Kapital produktiv eingesetzt wird.

„Eine nachhaltige Investitionsagenda beruht auf drei Säulen. Wachstumswirksame Investitionen müssen priorisiert, echte Strukturreformen mutig umgesetzt und marktwirtschaftliche Anreize deutlich gestärkt werden“, sagt cep-Vorstand Henning Vöpel, der die Studie gemeinsam mit Anastasia Kotowski, Matthias Kullas, Andre Wolf im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) verfasst hat. Investitionen vorzuziehen, sei richtig, ohne strukturelle Erneuerung aber drohten die neuen Schulden die Spielräume zukünftiger Generationen weiter zu verringern.

Moderne Instrumente wie Leasing, Public-Private Partnership (PPP) oder staatliche Garantien spielen dabei eine Schlüsselrolle, insbesondere, wenn klassische Haushaltsmittel nicht ausreichen oder zu langsam greifen. Bei der Sanierung von Schulen lassen sich Bauprojekte über öffentliche Mittel oder PPP-Modelle finanzieren, während Ausstattung wie digitale Endgeräte oder interaktive Tafeln effizient über Leasing beschafft werden kann. So werden kommunale Haushalte entlastet und Innovation schneller umgesetzt. Weitere Beispiele für Leasing-Investitionen sind kommunale Fahrzeugflotten oder Energiewende-Komponenten wie Ladeinfrastruktur.

Auch Claudia Conen, BDL-Hauptgeschäftsführerin, betont: „Öffentliche Investitionen können Impulse setzen, doch die Transformation gelingt nur im Schulterschluss mit der Privatwirtschaft. Leasing kann diesen Schulterschluss effizient, flexibel und wachstumsorientiert unterstützen. Damit Leasing sein volles Potenzial entfalten kann, müssen haushalts- und fördertechnische Hürden abgebaut und Ausschreibungsverfahren auf Leasing-Fähigkeit geprüft werden.“

Das cep sieht auch Brüssel in der Pflicht: Wettbewerbsfähigkeit entsteht nicht allein im nationalen Rahmen. Europa braucht abgestimmte Investitionsstrategien, die auf Wirkung statt Volumen setzen.

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Eine Investitionsagenda 2030 für Deutschland und Europa (veröff. 10.06.2025) PDF 1 MB Download
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