
Wirtschafts- & Fiskalpolitik
De-Risking Green Supply Chains
cepInput
„In Zeiten wachsenden inneren und äußeren Drucks braucht der Europäische Green Deal eine neue Umsetzungsstrategie. Die EU muss Transformationspolitik als gesellschaftliches Risikomanagement verstehen. Entscheidend für den Erfolg der Dekarbonisierung ist, systemische Investitionsrisiken gezielt zu mindern“, erklärt cep-Energieexperte André Wolf.
Das cep sieht den Schlüssel in einer Kombination aus kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen. Öffentliche Risikoübernahme sollte marktbasiert und zeitlich begrenzt erfolgen, wie etwa über Differenzverträge zur Absicherung von Preis- und Kostenrisiken. Parallel muss die EU strukturelle Marktbarrieren abbauen, durch den Ausbau grenzüberschreitender Infrastruktur und eine stärkere regulatorische Integration im Binnenmarkt.
Ein besonderer Fokus sollte auf Investitionen in rohstoffreiche Drittstaaten gelegt werden. Um die Investitionsbereitschaft zu stärken und Unternehmen gegen lokale Risiken wie Enteignung oder politische Instabilität zu schützen, sind neue öffentlich-private Finanzierungsinstrumente notwendig. Zudem sollte die EU eine Strategie für die regulatorische Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern entwickeln, um stabile Lieferketten für die Energiewende zu schaffen.
Ohne gezieltes Risikomanagement drohen steigende Kosten für Unternehmen und Verbraucher, Verzögerungen bei den Klimazielen und ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit mit direkten Folgen auch für die deutsche Industrie und ihre Exportmärkte.
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De-Risking Green Supply Chains (veröff. 19.08.2025) | 783 KB | Download | |
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