De-Risking Green Supply Chains
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Wirtschafts- & Fiskalpolitik

De-Risking Green Supply Chains

Dr. André Wolf
Dr. André Wolf

Europas Energiewende steht unter Druck: Steigende Finanzierungskosten und geopolitische Risiken gefährden die notwendigen Investitionen von fast 500 Milliarden Euro pro Jahr. Das Centrum für Europäische Politik (cep) warnt vor einem Investitionsstau und fordert, den Green Deal gezielt auf ein strategisches Risikomanagement auszurichten, um die grüne Transformation wettbewerbsfähig und finanzierbar zu machen.

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„In Zeiten wachsenden inneren und äußeren Drucks braucht der Europäische Green Deal eine neue Umsetzungsstrategie. Die EU muss Transformationspolitik als gesellschaftliches Risikomanagement verstehen. Entscheidend für den Erfolg der Dekarbonisierung ist, systemische Investitionsrisiken gezielt zu mindern“, erklärt cep-Energieexperte André Wolf.

Das cep sieht den Schlüssel in einer Kombination aus kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen. Öffentliche Risikoübernahme sollte marktbasiert und zeitlich begrenzt erfolgen, wie etwa über Differenzverträge zur Absicherung von Preis- und Kostenrisiken. Parallel muss die EU strukturelle Marktbarrieren abbauen, durch den Ausbau grenzüberschreitender Infrastruktur und eine stärkere regulatorische Integration im Binnenmarkt.

Ein besonderer Fokus sollte auf Investitionen in rohstoffreiche Drittstaaten gelegt werden. Um die Investitionsbereitschaft zu stärken und Unternehmen gegen lokale Risiken wie Enteignung oder politische Instabilität zu schützen, sind neue öffentlich-private Finanzierungsinstrumente notwendig. Zudem sollte die EU eine Strategie für die regulatorische Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern entwickeln, um stabile Lieferketten für die Energiewende zu schaffen.

Ohne gezieltes Risikomanagement drohen steigende Kosten für Unternehmen und Verbraucher, Verzögerungen bei den Klimazielen und ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit mit direkten Folgen auch für die deutsche Industrie und ihre Exportmärkte.

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