Presseinformation 34/2025
Energiespeicher als Schlüssel zur Versorgungssicherheit: cep fordert europäische Speicherstrategie
Freiburg/Berlin. Der massive Stromausfall in Spanien hat eindrucksvoll gezeigt, wie verletzlich das europäische Energiesystem in Zeiten der Energiewende ist. Während sich Politik und Öffentlichkeit derzeit vor allem auf den Netzausbau konzentrieren, bleibt das Potenzial der Energiespeicherlösungen weitgehend unbeachtet. Das Centrum für Europäische Politik (cep) fordert eine wachstumsorientierte europäische Speicherstrategie.
„Energiespeicherung ist der unterschätzte Eckpfeiler der Energiewende“, sagt André Wolf, cep-Energieexperte und Verfasser der Studie. „Ohne eine gezielte Speicherstrategie droht Europa, in alten Denkmustern zu verharren und die Chancen neuer Technologien zu verspielen.“
Investitionen in Speicherlösungen werden derzeit durch regulatorische Hürden und fehlende Marktanreize gehemmt. Wolf empfiehlt daher einen ausgewogenen Maßnahmenmix, der sowohl den Abbau regulatorischer Barrieren als auch die Einführung innovativer Anreizsysteme umfasst. Dazu gehören neben der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und flexiblen Netzanschlüssen eine stärkere Integration von Speichern in die Netzplanung. Die Abschaffung der Doppelbesteuerung, eine Harmonisierung der Marktzugangsregeln und die Förderung langfristiger Stromlieferverträge (PPA Power Purchase Agreements) sichern faire Wettbewerbsverbindungen.
Zur Förderung systemdienlicher Speicheraktivität ist die Kombination aus speicherfreundlichen Kapazitätsmärkten und preisbezogenen Anreizen – insbesondere ein prozentualer Preisaufschlag auf Entladepreise – besonders vielversprechend. Die Studie zeigt, dass dieser Ansatz nicht nur kosteneffizient ist, sondern auch fiskalische Risiken begrenzt und die Entwicklung einer vielfältigen Speicherlandschaft in Europa ermöglicht. Besonders junge Speichertechnologien mit Potenzial für Langzeitspeicherung und neue Systemdienstleistungen könnten so gezielt gefördert werden. „Europa braucht jetzt eine kohärente Speicherstrategie, die den Wert von Flexibilität und Vielfalt anerkennt“, sagt Wolf. „Nur so lässt sich ein stabiles, CO₂-freies Energiesystem der Zukunft gestalten.“