Weniger KI-Risiken durch mehr Wettbewerb (cepInput)

© Figure generated by DALL-E 3 via ChatGPT prompt

Der Markt für Künstliche Intelligenz (KI) liegt zurzeit in den Händen weniger Anbieter. In einem Oligopol geht Geschwindigkeit oftmals vor Gründlichkeit. Nach Ansicht des Centrums für Europäische Politik (cep) liegt in dieser speziellen Marktstruktur ein gravierendes Sicherheitsrisiko. Die Denkfabrik fordert daher eine aktivere Wettbewerbspolitik sowie Open-Source-Vereinbarungen.

cepInput

„Starke und zugleich sichere KI, die durch eine bestreitbarere Marktstruktur und internationale Open-Source-Standards gefördert werden kann, würde Europa erlauben, in einer hyperfragilen Welt wirtschaftlich wettbewerbsfähig und geopolitisch souverän zu bleiben“, sagt cep-Digitalexperte Anselm Küsters, der bestehende KI-Sicherheitsprobleme mit cep-Vorstand Henning Vöpel analysiert hat.

 

Die Kommission will im Februar die finale Version für ein KI-Gesetz vorlegen. „Regulierung allein wird aber nicht ausreichen. Komplementär wird mehr Wettbewerb notwendig sein, damit es sichere KI in Europa gibt“, betont Vöpel. Die Kommission hat kürzlich die Öffentlichkeit um Rückmeldungen zum Thema KI-Wettbewerb gebeten. Die cep-Studie zeigt, dass eine aktive und agile Wettbewerbspolitik notwendig ist, um falsche Anreize im KI-Oligopol zu durchbrechen und mehr Innovation von kleinen und mittleren Unternehmen zu fördern.

 

„Die Herausforderung des KI-Zeitalters für Politik und Gesellschaft ist viel größer als die Regulierung durch ein KI-Gesetz“, sagt Küsters. Es gehe um eine neue Aufklärung nach dem Vorbild der europäischen Aufklärung vor dem Industriezeitalter. Gerade Europa mit seinen ideengeschichtlichen Grundlagen biete die Voraussetzungen für KI-Anwendungen in Freiheit, Frieden und Prosperität. Vöpel: „Benötigt wird deshalb nichts weniger als ein europäisches KI-Projekt, das in der Tradition der großen europäischen Aufklärung von Kant, Hume und Rousseau steht.“