Presseinformation 40/2025

EU-ETS 2: Aufweichung gefährdet Klimaziele

Freiburg/Berlin. Das Emissionshandelssystem für Straßenverkehr und Gebäude (EU-ETS 2) gerät bereits vor seinem Start immer stärker unter Druck. Jetzt fordert auch eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten tiefgreifende Änderungen. Sie befürchten, dass sich Benzin- und Heizkosten ab 2027 unpopulär stark verteuern werden. Das Centrum für Europäische Politik (cep) warnt jedoch vor einer Aufweichung des neuen Instruments.

„Das EU-ETS 2 ist für die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs und Gebäudesektors unverzichtbar. Seine Aufweichung würde die effektive und kosteneffiziente Erreichung der Klimaziele gefährden“, betont cep-Fachbereichsleiter Götz Reichert, der die Studie gemeinsam mit André Wolf und Jan Voßwinkel im Auftrag des Europäischen Automobilherstellerverbandes (ACEA) verfasst hat. Das EU-ETS 2 setzt eine verbindliche Emissionsobergrenze fest und erzeugt einen einheitlichen CO₂-Preis. So werden Emissionen sicher reduziert, und zwar dort, wo dies am kostengünstigsten möglich ist. Eine starkes Preissignal fördert langfristig Investitionen und Innovationen für den Übergang zu klimafreundlichen Technologien wie Null-Emissions-Antrieben für Lkw.

„Daher liegt die Lösung nicht in einer Schwächung des EU-ETS 2, sondern in seiner konsequenten sozialen Abfederung“ unterstreicht cep-Fachbereichsleiter André Wolf. „Der Klimasozialfonds stellt den Mitgliedstaaten notwendige, aber nicht ausreichende Mittel zur Verfügung, um die Dekarbonisierung sozialverträglich zu gestalten. Die Politik sollte daher solche Unterstützungsmechanismen für die Abfederung unerwünschter sozialer Härten durch die CO₂-Bepreisung deutlich stärken.“