12.10.17

Mindestquote für Elektroautos?

Die EU-Kommission wird einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zur Folge im November einen Legislativvorschlag vorlegen, der die Automobilhersteller dazu verpflichtet, mindestens 15% ihrer Neuwagen mit Elektromotor oder anderen emissionsfreien Antrieben auszustatten. Dadurch sollen die Marktchancen alternativer Antriebstechnologien gestärkt werden.

Starre Technologische Vorgaben wie Quoten für Elektrofahrzeuge sind aus ordnungspolitischer Sicht abzulehnen. Denn sie greifen massiv in die Wahlfreiheit der Autokunden ein und verpflichten die Hersteller dazu, Autos zu produzieren, selbst wenn diese am Markt gar nicht nachgefragt werden.

Darüberhinaus ist eine Elektroautoquote kein geeignetes Klimaschutzinstrument. Zum einen ist der damit verbundene Klimaschutzeffekt fraglich, denn die Quote betrifft ja lediglich Neuwagen und hat somit überhaupt keinen Einfluss auf das Fahrverhalten der Nutzer von Bestandsfahrzeugen. Zum anderen ist sie ineffizient, da sie einen bestimmten Weg festlegt und günstigere Möglichkeiten der CO2-Einsparungen in der EU ignoriert.

Stattdessen sollte der Straßenverkehr ebenfalls in das bestehende oder ein eigenes Emissionshandelssystem integriert werden. Denn durch die Festsetzung der damit verbundenen jährlichen CO2-Obergrenzen (Cap) kann sichergesellt werden, dass das Klimaschutzziel treffsicher und effizient erreicht werden kann.

Dr. Moritz Bonn, bonn(at)cep.eu