28.06.22
G7-Staaten wollen Klimaclub
Die G7-Staaten – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA – erklärten in dem Schlusskommuniqué ihres Gipfels, dass sie gemeinsam mit anderen Staaten bis Ende 2022 die Gründung eines „offenen und kooperativen internationalen Klimaclubs“ anstreben. Dieser soll das Ziel verfolgen, „dringende, anspruchsvolle und inklusive Maßnahmen voranzutreiben“, um die Umsetzung des Klimaübereinkommens von Paris zu beschleunigen. Hierzu verpflichten sich die G7-Staaten, den Straßenverkehrssektor bis 2030 weitgehend zu dekarbonisieren, den Stromsektor bis 2035 vollständig oder überwiegend zu dekarbonisieren sowie „konkrete und zeitnahe Schritte“ zu unternehmen, um den Ausstieg aus der Energieerzeugung aus Kohle zu beschleunigen.
Ein Klimaclub von Staaten mit ambitionierten Klimaschutzvorgaben soll die Schwächen der globalen Klimapolitik überwinden, indem er das Risiko von Produktionsverlagerungen und der damit verbundenen Treibhausgasemissionen in Drittstaaten mit einer weniger strengen Klimapolitik (Carbon Leakage) reduziert. Das cep hat konkrete Vorschläge entwickelt, wie ein solcher Klimaclub so ausgestaltet werden kann, dass er klima- und wettbewerbsschädliches Carbon Leakage sowohl im Verhältnis zu Drittstaaten als auch innerhalb des Klimaclubs verhindert:
- Menner/Reichert (2022), “Carbon Leakage-Proof” Climate Clubs, in: Österreichische Nationalbank / Wirtschaftskammer Österreich, Reglobalisation: Changing Patterns, Schwerpunkt Außenwirtschaft 2021/2022, S. 285 ff.
- Menner/Reichert/Voßwinkel (2021), Climate Clubs: Chances and Pitfalls, cepStudy 03/2021
Dr. Martin Menner und Dr. Götz Reichert, LL.M. (GWU)
Fachbereich Energie | Umwelt | Klima | Verkehr