19.12.23

Presseinformation 75/2023

Treibhausgase: cep unterstützt neue Maße und Gewichte für Lkw und Busse

Freiburg/Berlin. Schwere Nutzfahrzeuge verursachen mehr als 6% aller Treibhausgase in Europa – Tendenz steigend. Die Kommission will durch Förderung emissionsfreier Fahrzeuge und effizienteren Straßengüterverkehr die CO2-Emissionen senken. Das Centrum für Europäische Politik (cep) unterstützt den Vorschlag, fordert aber faire Wettbewerbsbedingungen für Bahn und Binnenschiff.

„Die Vorgaben für die maximal zulässigen Abmessungen und Gewichte von Nutzfahrzeugen zu aktualisieren und europaweit zu harmonisieren, ist grundsätzlich sachgerecht. Damit werden potenzielle Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt vermieden. Zudem werden Anreize für Effizienzsteigerungen und zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors gesetzt“, sagt cep-Verkehrsexperte Martin Menner, der den Kommissionsvorschlag mit cep-Jurist Götz Reichert analysiert hat. „Wir begrüßen die Zulassung von fünfachsigen Lkw mit einem Höchstgewicht von 40 Tonnen. Denn sie ermöglichen den Transport einer größeren Menge an Gütern pro Fahrt, ohne die Infrastruktur zu überlasten“, so Menner. „Die Zulassung von Lastzügen bis 44 Tonnen und von Europäischen Modularen Systemen (EMS) – also besonders langen Lastzügen – im grenzüberschreitenden Verkehr erhöht ebenfalls die Effizienz und trägt zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs bei.“

Zugleich warnen die cep-Experten jedoch vor einer Zunahme des Straßengüterverkehrs zulasten des umweltfreundlicheren „kombinierten Verkehrs“ – also Beförderungen sowohl per Lkw als auch überwiegend per Bahn oder Schiff. „Der kombinierte Verkehr verursacht weit geringere externe Kosten – wie Luftverschmutzung, Unfälle und Staus. Er droht aber kannibalisiert zu werden, wenn neue Wettbewerbsnachteile gegenüber dem reinen Straßengüterverkehr nicht kompensiert werden. Da muss die EU noch nachlegen“, meint Menner.