Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor (cepAnalyse)

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Die EU will die Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor ausbauen. Das Centrum für Europäische Politik (cep) begrüßt zwar die Pläne generell. Laut einer neuen Studie der europapolitischen Denkfabrik könnten die Ziele jedoch zu ambitioniert sein. So lasse sich die angestrebte Quote für Wiederverwendung und Recycling nicht mit Verboten giftiger Stoffe in Einklang bringen.

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„Nicht zuletzt im Automobilsektor sind in den vergangenen Jahrzehnten Materialien verbaut worden, die in Kürze nicht mehr verwendet werden dürfen und daher auch nicht einer Wiederverwendung zugeführt werden können. Zu nennen sind etwa die sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS, von denen die meisten Stoffe in Zukunft verboten werden könnten“, sagt cep-Expertin Svenja Schwind, die die Studie mit cep-Jurist Götz Reichert verfasst hat. Deshalb sei eine Wiederverwendungs- und Recyclingquote von 85 Prozent unrealistisch. Die zu erwartenden Verbote sollten bei der Quotenberechnung berücksichtigt werden.

Ziel der Kommission ist es, durch eine kreislaufgerechte Fahrzeuggestaltung Ressourcen zu schonen, Abfälle zu vermeiden oder zumindest zu verringern und durch Recycling wiedergewonnene Sekundärrohstoffe in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. „So kann auch der Bedarf an Primärrohstoffen, deren Abbau und Bezug mitunter zu erheblichen Umweltbelastungen sowie zu Importabhängigkeit von Lieferländern außerhalb der EU führen, gesenkt werden“, sagt die cep-Forscherin.

Perspektivisch sollten laut Schwind vorrangig offene statt geschlossene Materialkreisläufe angestrebt werden.