Dekarbonisierung ohne Deindustrialisierung (cepStudie)

YesPhotographers/shutterstock

Klimaneutrale Industrieproduktion in Deutschland ist möglich, ohne die industrielle Basis zu verlieren und auch ohne Emissionen ins Ausland zu verlagern. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Centrum für Europäische Politik (cep) am Fallbeispiel der Stahlindustrie erstellt hat.

cepStudie

Zwar warnen die Forscher vor der Gefahr, dass die Transformation in eine Falle aus explodierenden Strompreisen und Deindustrialisierung führen könnte – vor allem in der Anfangsphase der Energiewende, wenn grüner Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen nicht ausreichend zur Verfügung steht und hohe Investitionsunsicherheit besteht. Die Denkfabrik sieht jedoch einen Ausweg: transformative Ordnungspolitik. „Der Pfad in die Klimaneutralität muss durch eine deutliche Beschleunigung der Energiewende und gleichzeitig eine wirksame Entlastung der energieintensiven Grundstoffindustrien stabilisiert werden. Ordnungspolitisch ist entscheidend, dass die Brücke nicht in eine dauersubventionierte ökologische Planwirtschaft, sondern in eine innovationsdynamische klimaneutrale Marktwirtschaft führt“, sagt cep-Vorstand Henning Vöpel, der dringenden Handlungsbedarf sieht: „Die Transformation der deutschen Industrie steht an einem Kipppunkt – mit doppelt negativen Folgen für Wohlstand und Klimaschutz.“

 

Im Fokus der Studie steht die Stahlindustrie – eine Branche, die nicht nur Basiswerkstofflieferant für viele Wirtschaftszweige ist, die künftig ihren klimaschädlichen Fußabdruck verkleinern und deshalb auf grünen Stahl setzen müssen. Aufgrund ihrer zukünftig großen Nachfrage nach erneuerbarer Energie und grünem Wasserstoff kann die Stahlindustrie auch unmittelbar zum wichtigen Impulsgeber für die Skalierung der Energiewende werden.