ChatGPT erfordert mehr digitale Mündigkeit (cepAdhoc)

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Ob Journalisten, Texter oder Wissenschaftler: Generative Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend die Arbeit klassischer Berufe erleichtern oder diese vielleicht sogar vollständig verdrängen. Beispiel: das populäre Sprachwerkzeug ChatGPT. Das Centrum für Europäische Politik (cep) sagt dem KI-Wunder-Tool eine verheißungsvolle Zukunft voraus. Allerdings leide die Anwendung immer noch unter vielen Fehlfunktionen.

cepAdhoc

„Schon jetzt sind positive Anwendungsbereiche erkennbar, etwa bei der Informationsbeschaffung oder in der Ausbildung. Dennoch müssen die hohe Anzahl und Bandbreite von Fehlfunktionen großer Sprachmodelle, die auch bei ChatGPT nach wie vor bestehen, mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken“, fordert cep-Digitalexperte Anselm Küsters, der das KI-Tool analysiert hat.

Küsters warnt davor, dass KI-Sprachmodelle ohne sensible Rahmenbedingungen Umweltprobleme, ökonomische Ungleichheit und soziale Fragmentierung letztlich noch verschärfen. So könnte die Glaubwürdigkeit von Desinformationskampagnen gezielt gesteigert und dadurch politische Polarisierung befördert werden. Hinzu kämen neue Gefahren im Cyberschutz, da Kriminelle die Sprachbots zur schnellen und kostengünstigen Erstellung von schädlichen Angriffscodes verwenden. „Um potenzielle Gefahren zu minimieren und echten Nutzen für europäische Verbraucher zu schaffen, ist eine breitenwirksame digitale Mündigkeit notwendig“, betont der cep-Experte. Eine informierte und reflektiere Nutzung könnte zum Beispiel durch technische Aufklärungskampagnen, mehr Anbieter sowie Transparenz-Standards gefördert werden. Das cep hat hierzu ein 5-Säulen-Modell für eine sichere und produktive Anwendung von generativen Sprachmodellen entwickelt.