27.06.16

Wie die Populisten Farage und Johnson die Briten aus der EU führten

Sie setzen auf Kalkül und Clownerie – und erreichen ihr Ziel. Farage habe "mit rassistischen Vorurteilen" gespielt, sagt Bert van Roosebeke vom Centrum für Europäische Politik, CEP, gegenüber der Berliner Morgenpost.

"Er weiß ganz genau, dass die Migrationspolitik Großbritanniens nur zu einem Minimum von der EU beeinflusst wird, nämlich dann, wenn EU-Bürger etwa aus Polen oder Rumänien zum Arbeiten nach England auswandern," meint Van Roosebeke in der Berliner Morgenpost. Doch die Zuwanderung aus Pakistan oder Indien, geschweige denn die vergleichsweise geringe Zunahme durch Asylsuchende auf der Insel, sei keine Frage, die in Brüssel entschieden werde. Und doch setzte Farage vor allem auf diese Karte: Tritt das Königreich aus der EU aus, kommen keine Migranten mehr. Farage wusste, was funktioniert – einfache Antworten in komplizierten Zeiten.

Experten wie van Roosebeke sagen, dass die Politik von Farage und Johnson auch aus einem anderen Grund funktionierte: Ihre Kampagne richtete sich gegen ein "Establishment". Gegen das "Diktat aus Brüssel".