08.12.16

Wieder Milliarden-Anleihekäufe der EZB

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihr Kaufprogramm bis mindestens Dezember 2017 verlängert.

Das monatliche Volumen ihrer Ankäufe senkt die EZB aber ab April 2017 von derzeit 80 Milliarden Euro auf 60 Milliarden. „Die EZB traut sich trotz steigender Inflationserwartungen (1,7 % im Jahr 2019) nicht, der Liquiditätsflut ein Ende zu setzen“, erklärt dazu der Vorstandsvorsitzende des cep, Prof. Lüder Gerken. Ursache dafür könnten politische Unsicherheiten sein (Brexit, Italien nach dem Referendum bzw. die Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland 2017). Allerdings nähert sich die EZB auch mit dieser Entscheidung den Grenzen ihres Mandats – und ihr Chef Mario Draghi sieht das wohl inzwischen auch so. „Die heutige Entscheidung der EZB ist ein Armutszeugnis“, so Gerken. „Sie kauft Papiere mit einer Rendite unter dem Einlagenzins von minus 0,4 % und verdoppelt mit der heutigen Verlängerung – trotz der beschlossenen monatlichen Reduktion – das Ende 2015 angekündigte Volumen der Käufe. Und die Politik hat die von der EZB geschenkte Zeit mitnichten dazu genutzt, die notwendigen Reformen durchzuführen.“