01.03.16

Webers Plädoyer für den Euro

Ex-Bundesbankchef Axel Weber hat ein leidenschaftliches Plädoyer für den Euro mit scharfer Kritik an der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank EZB verbunden. 

Auf einer Abendveranstaltung des cep am 29. Februar in Freiburg erklärte Weber: „Der Euro als Konstrukt war und ist eine richtige Entscheidung und irreversibel.“ Der Euro habe  Europas gegenwärtige Probleme nicht verursacht. Deshalb seien  Sorgen um seine Zukunft auch nicht berechtigt. Dies zeige sich nicht zuletzt in der starken Zustimmung zur Gemeinschaftswährung in den Mitgliedsstaaten. Für das jüngste Eurobarometer der EU-Kommission hatten sich 68 Prozent der Befragten für den Euro ausgesprochen. Damit der Euro aber eine Zukunft habe, müsse die Politik  - vor allem aber die EZB  - ihre gegenwärtige falsche Politik korrigieren, erklärte Weber vor 250 interessierten Zuhörern der Europarede des cep und der Stiftung Ordnungspolitik. „Die EZB ist Teil des Problems, nicht der Lösung“ für die Eurozone, sagte Weber, der u. a. den Ankauf von Anleihen durch die EZB sowie die Politik der negativen Zinsen auf Einlagen kritisierte. Damit würden die Preise verzerrt und die Stabilität des Finanzmarktes gefährdet. Diese demokratisch nicht legitimiert Umverteilung zugunsten von Schuldnern würde vor allem Versicherer, Pensionskassen und ältere Menschen treffen.