25.09.15

Ende der gemeinsamen Strompreiszone?

EU-Agentur ACER empfielt die Aufhebung der deutsch-österreichischen Strompreiszone

Die EU-Agentur für die Zusammenarbeit der europäischen Regulierungsbehörden (ACER) hat am 23. September 2015 eine Aufhebung der deutsch-österreichischen Strompreiszone empfohlen. In der seit 2001 bestehenden gemeinsamen Preiszone zwischen Deutschland und Österreich gibt es einen einheitlichen Stromgroßhandelspreis; Engpässe bei den innerdeutschen und grenzüberschreitenden Übertragungsleitungen werden nicht berücksichtigt. Die bestehenden Engpässe haben aber dazu geführt, dass immer größere Mengen an norddeutschem Windstrom über polnische und tschechische Stromleitungen nach Österreich geleitet werden. Diese Ringflüsse belasten die polnischen und tschechischen Übertragungsnetze.

Die im August 2015 in Kraft getretene Verordnung (EU) 2015/1222 der Europäischen Kommission zur Festlegung einer Leitlinie für die Kapazitätsvergabe und das Engpassmanagement sieht die Möglichkeit einer Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der bestehenden Preiszonen in der EU vor.

Diese und weitere aktuelle „Herausforderungen grenzüberschreitender Strommärkte in Europa“ wurden auf einer interdisziplinären Tagung diskutiert, die das cep gemeinsam mit der Universität Freiburg am 17./18. September durchgeführt hat.